Zoonosen/Endoparasiten

 

Zoonosen / Endoparasiten

Unter Zoonosen versteht man Infektionskrankheiten, die unter natürlichen Bedingungen vom Tier auf den Menschen übertragen werden können.

Besonders bedeutsam sind Infektionen mit Spulwürmern, Hakenwürmern, Bandwürmern und Giardien.

Laut einem Unternehmen, welches auf den Gebieten der Forschung und Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Tiergesundheitsprodukten tätig ist, wurde in einer Untersuchung von Kotproben von über 3100 Katzen festgestellt, dass 24,3 % der Katzen mit Endoparasiten befallen waren. Hiervon wurden bei  26, 2 % der Tiere Spulwürmer und bei 51,6 % Giardien nachgewiesen.

Darum fange ich bei dieser Aufzählung auch bei den Giardien an.

 

Giardien
sind Einzeller (Flagellaten) und kommen weltweit im Darm zahlreicher Säugetiere vor. Sie stellen auch für den Menschen eine Gefahr dar. Giardien gehören neben den Spulwürmern zu den am häufigsten vorkommenden Parasiten bei Hund und Katze.

Man sollte Giardien aber nicht mit „Unsauberkeit, mangelnder Hygiene etc.“ gleichstellen. Die infektiösen Zysten werden zu Hunderttausenden mit dem Kot der Tiere ausgeschieden und sind sofort infektiös. Bereits 10 Zysten reichen als Infektionsdosis aus.

Die Zysten werden ca.  4 bis 5 Wochen, manchmal sogar Monate ausgeschieden Dieser Zeitraum verlängert sich, wenn immer wieder ansteckungsfähige Zysten aus der Umwelt aufgenommen werden. Die ausgeschiedenen Zysten bleiben in kühlem Wasser (4°C) bis zu 3 Monate infektiös, in feuchten Böden bis zu 7 Wochen. Unter optimalen Bedingungen können diese mehrere Monate lebensfähig bleiben. 

Symptome:
Bei erwachsenen Tieren verläuft es fast immer symptomlos. Bei Welpen und Jungtieren kann die Giardiose aber mit übel riechendem, hartnäckigem wiederkehrendem oder chronischem hellem Durchfall mit schleimigen, selten mit blutigen Beimengungen einhergehen

Die Tiere verwerten die Nahrung also um einiges schlechter und es droht eine Gefahr der  Mangelernährung auf. (Gewichtsverlust, Verkümmern der Tiere bei unverändertem Appetit) Kohlenhydratreiche Nahrung soll das Auftreten klinischer Symptome fördern. Also sollte man in dieser Zeit Abstand vom Trockenfutter nehmen.

Nachweis
Man sollte eine Sammelkotprobe an ein Labor seines Vertrauens schicken. Hier werden die Giardien mittels einem Kopro-Antigen-Nachweis festgestellt. ELISA.

Therapie
Fenbendazol
 (Panacur) derzeit nur für die Behandlung der Giardiose beim Hund zugelassen. Nebenwirkungen angeblich kaum. Therapie: 5Tage, 3 Tage Pause, 5 Tage und nach einer Woche noch mal. 

Katzen sprechen generell weniger gut auf eine Giardiose-Behandlung im Vergleich zum Hund an.

Metronidazol: Es wurden häufig üble Nebenwirkungen beobachtet. Behandlungsschema: das gleiche wie bei Fenbendazol.

Carnidazol: (Spartrix) soll angeblich hervorragend wirken, berichten Züchter, die sowohl Fenbendazol auch als Metronidazol erfolglos probiert haben. Therapie: 1x 2Tabletten pro kg Körpergewicht. 6 Tage Pause. Dann wieder 1x 2 Tabletten pro kg Körpergewicht.

Kollodiales Silberwasser (KS, bzw. EIS): soll effektiv gegen mehr als 650 Krankheitserreger wirken. Es tötet alle bekannten Bakterien, Viren, Einzeller und Pilze in allerkürzester Zeit. Mehr Informationen, durch die vielen verschieden Anwendungsmöglichkeiten, finden Sie hier:

Wichtig ist, dass auf Grund des hohen Infektionsrisikos ALLE Tiere und auch der Mensch auf Giardien behandelt werden sollte.

Die Hygiene ist bei einem Befall extrem wichtig.

Die Clos sollte man jeden Tag mit heissem Wasser auswaschen. Die benutzte Streu wegwerfen. Auch die Böden sind heiss zu wischen, da kein Desinfektionsmittel gegen Giardien hilft. Es wird aber berichtet, dass das Putzen mit Kollodialem Silberwasser zu 100% die Giardien abtötet. 
Sämtöiche Liegeflächen sind mit Handtüchern, Bettlaken etc. abzudecken und nach einem Tag im Kochwaschgang zu waschen. Giarien sterben bei einer Temperatur von 70 Grad.

Ein Impfstoff mit einer genügend großen Wirksamkeit zum Schutz vor einer Giardien-Infektion gibt es bisher noch nicht..

 

Spulwürmer

Wie beim Hund sind auch Katzen häufig mit Spulwürmern befallen.

Die Infektion erfolgt direkt durch die orale Aufnahme von Eiern mit infektiösen Larven oder über paratenische Wirte wie Mäuse und Ratten. Während bei Katzen im Gegensatz zum Hund noch keine pränatalen Infektionen beobachtet wurden, konnte die Übertragung von infektiösen Larven mit der Muttermilch auch bei akut infizierten Kätzinnen in der späten Phase der Trächtigkeit beobachtet werden. Bei chronisch infizierten Tieren spielt dieser Infektionsweg keine Rolle. 

Nach der Infektion wandern die Larven je nach Immunstatus der Katze vom Darm über Leber und Lunge, Luftröhre und Kehlkopf wieder in den Dünndarm, wo sie schließlich geschlechtsreif werden. Bei gut ausgeprägter Immunabwehr gelangen sie auf dem Blutweg in die Lunge und verteilen sich anschließen in verschieden Organen und der Muskulatur. Hier bilden sie spezielle Kapseln aus und begeben sich teilweise über mehrere Jahre in ein Ruhestadium. Erfolgt die Infektion über paratenische Wirte, wandern die Larven in die Magen- und Dünndarmwand ein. wo sie sich weiterentwickeln und anschließend in den Darm zurückkehren. 

Symptome:
Ein starker oder massiver Befall kann zu einer Entzündung der Darmschleimhaut mit breiigem Kot oder Durchfall, Erbrechen, einem aufgedunsenen, geblähten Bauch, Gewichtsverlust, Flüssigkeitsverlust sowie zu einer Blutarmut führen. Das Fell ist dann struppig und ohne Glanz. Manchmal sind bei Kätzchen auch rachitische Erscheinungen und Wachstumsverzögerung zu beobachten.

Vereinzelt kann es durch einen Massenbefall sogar zu einem Verschluss oder einer Ruptur des Darmes kommen. Außerdem sind Blutungen in Darm, Leber und Lunge auf Grund der  Körperwanderungen der Larven möglich. 
Ein gering- bis mittlerer Spulwurmbefall bleibt bei der erwachsenen Katze in der regel ohne Symptome.

 

Hakenwürmer

Bei der Katze kommt es weltweit zu einem Befall mit dem Hakenwurm (Ancylostoma tubaeforme), gelegentlich auch mit (Uncinaria stenocephala). In Mitteleuropa sind Hakenwurminfektionen, laut einem Unternehmen, welches auf den Gebieten der Forschung und Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Tiergesundheitsprodukten tätig ist, bei Katzen häufig. Pathologische Untersuchungen bei Katzen aus Brandenburg ergaben eine Infektionsrate von 17 Prozent (Schuster et al. 1997).

Infizieren  können sich die Katzen oral oder aber auch über die Haut. Bei der oralen Infektion besiedeln die Parasiten direkt den Darm, während es bei der  Infektion über die Haut vorher zu einer Körperwanderung der Larven kommt. Eine Infektion über die Muttermilch ist bei Katzen nicht bekannt.

Bei einem starken Befall magern die Tiere ab, bekommen ein struppiges Haarkleid, leiden unter Flüssigkeitsverlust und –teilweise blutigen- Durchfall. Dadurch durch und durch den von den Parasiten verursachten Blutverlust (Anheften an die Darmschleimhaut) kann sich eine Blutarmut ergeben .

Daher sollten sowohl Kitten als auch erwachsene Katzen regelmäßig entwurmt werden. Ein Hersteller sagt, mindestens jedoch vierteljährlich, besser sogar monatlich, insbesondere wenn die Tiere Kontakt zu anderen Katzen, Hunden oder anderen Wirten haben

Menschen können sich ebenfalls mit diesem Parasiten anstecken.

 

Bandwürmer

Bandwürmer (Zestoden) findet man, bei Befall, im Dünndarm. Sie bestehen aus einer Art Gliederkette, die je nach Art, wenige Millimeter oder auch bis zu mehreren Metern lang sein kann. Bandwürmer wachsen stetig und  werden mit dem Kot ausgeschieden, wobei sie auch häufig im Fell im Bereich des After kleben bleiben.

Katzen infizieren sich oral durch die Aufnahme von Bandwurmeiern. Der Bandwurmkopf setzt sich dann in der Darmschleimhaut fest und entwickelt sich weiter zum erwachsenen Bandwurm.

Es gibt verschiedene Arten von Bandwürmern.

Der Infektionsnachweis erfolgt mittels einer oder mehrerer Kotuntersuchungen. Befallene Tiere müssen auf jeden Fall behandelt werden. Hunde und Katzen mit Freilauf sollten regelmäßig gegen Bandwürmer entwurmt oder auf einen Befall hin untersucht werden.